Granat - Granate farbenreiche Edelsteine

Der Begriff "Granat" (lat. "Korn") wurde erst im Mittelalter geprägt. Sein Name stammt von den Ähnlichkeit zu den Kernen des Granatapfels "granatum malum". Vor dieser Zeit nannte man alle durchsichtigen, roten Steine "Carbunculus". Aus dem Begriff Carbunculus wurde später "Karfunkel" abgeleitet. Erst seid uns die technischen Möglichkeiten zur Verfügung stehen, benennen wir die Steine nach ihren mineralogischen Gesichtspunkten. Vorher war eine Unterscheidung oft sehr schwierig. Erst seid dem frühen 19. Jahrhundert wurde festgestellt, dass viele als Rubin eingestufte Steine Spinelle sind (siehe auch unter Rubin). Allerdings kannte man den Unterschied der Härtegerade. Da ein Rubin die Härte 9 besitzt war dieser sehr schwer zu bearbeiten. Roter Granat hat die Härte 7 - 7 ½ und Spinelle liegen bei Härte 8 was zu der Härte 9 ein deutlich spürbarer Unterschied ist.

Albertus Magnus (1193-1280) erwähnt in seiner Schrift "Liber Mineralium" drei Unterarten des Carbunculus: Balagius, Granatus und Rubinus. Wahrscheinlich sind damit die uns heute bekannten Steine: roter Spinell, roter Granat, Rubin, gemeint. Er schreibt das der Rubin der wahre Karfunkel ist, "qui vere dicitur carbunculus". Aber auch roter Granat wurde als Karfunkel bezeichnet. Eine Diskussion zu diesem Thema findet sich in dem Buch "Die Namen der Steine" von Hans Lüschen.

Als Granat werden verschiedenfarbige Edelsteine mit ähnlicher Kristallstruktur und verwandtem Chemismus bezeichnet. Der Volksmund versteht unter Granat meist die roten Granate die zu der Grant-Hauptgruppe "Pyrop" (Magnesium-Aluminium-Silicat) und "Almandin" (Eisen-Aluminium-Silicat) gehören. Die Pyropfarbe ist rot, häufig mit einem Stich ins Bräunliche. Die Almandinfarbe ist ein rot mit einem Stich ins Violette. Weitere Granat-Hauptgruppen sind die Spessartine (Mangan-Aluminium-Silicate) - orange bis rotbraun; die Grossulare (Calcium-Aluminium-Silicat) - farblos, grün, gelb, braun; die Andradite (Calcium-Eisen-Silicat) - schwarz, braun, gelbbraun und die Uwarowite (Calcium-Chrom-Silicat) - smaragdgrün.

Die Hessonite sind nun eine braunrote Varietät der Grossulare (lat. "Stachelbeere"). Die Farbe entseht hier durch dreiwertiges Eisen. Seinen Namen bekam der Hessonit (griechische: "hesson" = geringer) 1822 von René Just Hauys weil er "geringere" Eigenschaften hat als ein Zirkon in gleicher Farbe (Hyazinth). Die Vorkommen der Hessonite sind in Sri Lanka, Brasilien, Indien, Kanada, Madagaskar, Tansania und in Vermont (USA). Der Hessonit wird im Handel leicht verwechselt mit dem Spessartin und dem Hyazinth (gelbe bis rotbraune Zirkon-Varietät).

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